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Naturschützer kritisieren Pestizide in Christbäumen

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und sein Bundesverband haben Nadeln von 19 Weihnachtsbäumen aus acht Bundesländern von einem unabhängigen Labor auf Pestizid-Rückstände untersuchen lassen. Bei 14 der analysierten Bäume wurde das Labor fündig, auch bei bayerischen Bäumen, teilte der BN am Dienstag mit. Untersucht wurden in Bayern vier Bäume, die von Verkaufsständen in Nürnberg, Eching (Landkreis Landshut), Wertingen und Hebertshausen (Landkreis Dachau) stammen. Drei der vier Bäume seien belastet, davon ein Baum auch mit dem Wirkstoff Biphenyl, der in der EU nicht zugelassen ist.

Die Weihnachtsbaumtests über die Jahre hinweg belegten, dass in konventionellen Weihnachtsbaumplantagen Herbizide, Insektizide und Fungizide verbreitet eingesetzt werden, darunter sogar nicht zugelassene Mittel, sagte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Deutschlandweit seien bei dem Test 15 verschiedene Wirkstoffe gefunden worden. „Wir fordern die Landwirtschafts- und Forstministerin Michaela Kaniber auf, dass die Pestizidanwendung generell deutlich reduziert werden muss, auch in Christbaumkulturen.“

Der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen sei vor allem ein Problem für die Artenvielfalt. Der BN empfehle Verbrauchern, zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume oder Bäume direkt aus der Waldpflege vom Förster und Waldbesitzer zu kaufen. Tipps gebe es im jährlich veröffentlichten Einkaufsführer für Christbäume. (00/4128/19.12.2023)