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Naturschützer für mehr Eichhörnchen-Brücken

Sie sind flink und große Kletterer – doch beim Überqueren verkehrsreicher Straßen werden Eichhörnchen oft überfahren. Mindestens 630 Tiere fanden auf diese Weise 2024 den Tod.

Der Aufruf des Bund Naturschutzes (BN) vor einem Jahr, die Straßen für Eichhörnchen in Bayern sicherer zu machen, zeigt erste Erfolge. So wurde für die Tiere eine Seilbrücke in Zirndorf zwischen zwei Bäumen installiert, damit die Nager sicher von A nach B kommen, wie der BN am Donnerstag in München mitteilte. Wie dringlich der Ausbau dieser Art von Wegen sei, zeige die Zahl der toten Eichhörnchen. Seit Januar 2024 hätten Bürger über eine kostenlose App des Verbands aus dicht besiedelten Gebieten und an viel befahrenen Straßen 630 überfahrene Eichhörnchen gemeldet.

Durch das seit April 2020 laufende BN Citizen Science Projekt “Eichhörnchen in Bayern” seien bisher schon bedeutende Erkenntnisse über die flinken Kletterer gewonnen worden, heißt es. Über 63.000 verwertbare Meldungen gingen demnach über die App ein. Sie dokumentierten 78.300 Eichhörnchen. “Dieser Datenschatz liefert eine bislang unerreichte Datengrundlage für den Schutz und das Verständnis der Eichhörnchen-Population in Bayern”, erklärte BN-Projektleiterin Martina Gehret. Die Tiere seien nämlich nicht nur charmante Botschafter der heimischen Tierwelt, sondern auch wertvolle Hinweisgeber für den Zustand des Ökosystems.