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Naturschützer: 2024 kein gutes Jahr für Schmetterlinge

“Sag mir, wo die Blumen sind”, sang Marlene Dietrich. Heute könnte sie in ihren Abgesang auch die Tagfalter aufnehmen. In diesem Sommer sind kaum Schmetterlinge unterwegs. Naturschützer wissen, warum.

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) sorgt sich um den Bestand der Schmetterlinge. 2024 sei für die Tiere kein gutes Jahr, heißt es in einer am Donnerstag in Hilpoltstein veröffentlichten Mitteilung. “Starkregen und kalte Temperaturen im Mai und Juni beeinträchtigen die bereits geschwächten Populationen unserer Tagfalter”, erklärte die LBV-Schmetterlingsexpertin Elisa Treffehn. “Besondere Sorge haben wir um Arten wie Mädesüß-Perlmuttfalter, Perlbinde und Zwerg-Bläuling.” Sie würden schon seit Jahren immer weniger und könnten heuer kaum beobachtet werden.

Nach Angaben des Verbands sind Raupen und Schmetterlinge sehr anfällig gegenüber Unkrautvernichtungsmitteln. Auch der übermäßige Eintrag von Stickstoff aus Landwirtschaft und Straßenverkehr setze ihren Lebensräumen zu. In diesem Jahr habe der viele und oft heftige Regen die Insekten an der Fortpflanzung gehindert.

Von der dramatischen Abnahme der Bestände seien wenige Arten ausgenommen, so der LBV. Dazu zählten der Kleine Kohlweißling, das Große Ochsenauge und der Schachbrettfalter.

Mit der richtigen Gartengestaltung oder passenden Pflanzen auf dem Balkon könne jeder Schmetterlingen unter die Flügel greifen, sagte die Biologin. “Heimische Wildblumen wie Majoran, Wasserdost, Hornklee und Seifenkraut locken mit ihren Farben und Düften Schmetterlinge an.”