2030 wird die Confessio Augustana 500 Jahre alt. Sie ist eine der wichtigsten lutherischen Bekenntnisschriften. Bereits jetzt beginnen die Vorbereitungen zur Feier dieses religionshistorischen Meilensteins.
Vorbereitung auf ein großes Jubiläum: In Augsburg kommt von Montag bis Mittwoch das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes zusammen. Zum Auftakt will Bürgermeister Bernd Kränzle (CSU) nach Angaben der Stadt rund 50 Vertreter lutherischer Kirchen begrüßen, darunter Kristina Kühnbaum-Schmidt, Vorsitzende des Nationalkomitees und Landesbischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland, sowie Anne Burghardt, Generalsekretärin des Weltbundes. Die Konferenz markiere den Auftakt zu den Vorbereitungen des 500-Jahr-Jubiläums der Confessio Augustana 2030 samt Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Augsburg.
Als weitere Teilnehmer der jetzigen Zusammenkunft sind Oberkirchenrat Stefan Blumtritt für die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern sowie der leitende Bischof der evangelisch-augsburgischen Kirche in Polen, Jerzy Samiec, angekündigt. Auch der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier wird nach Auskunft seines Bistums die Konferenz besuchen. Meier gehört der Ökumene-Kommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz an. Diese befasst sich mit den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den anderen christlichen Kirchen in Deutschland.
Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes ist das höchste Entscheidungsgremium der elf deutschen Mitgliedskirchen in der internationalen Kirchengemeinschaft des Weltbundes. Der Lutherische Weltbund mit Sitz in Genf umfasst 154 lutherische Kirchen mit rund 78 Millionen Mitgliedern in 99 Ländern. Die Confessio Augustana ist eine der wichtigsten lutherischen Bekenntnisschriften. Sie wurde 1530 in Augsburg veröffentlicht, Kaiser Karl V. übergeben und gilt als Meilenstein der Reformationsgeschichte.
Die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes kommt alle sechs bis sieben Jahren zusammen, um die Vision und die Prioritäten der weltweiten Kirchengemeinschaft zu bestimmen. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium des Bundes.
Augsburg bezeichnet sich wegen seiner Religionsgeschichte als Friedensstadt. Immer am 8. August wird dort das Hohe Friedensfest begangen, der einzige gesetzliche Feiertag in Deutschland, der nur in einer Stadt gilt. Das Friedensfest gibt es seit 1650. Es kam auf, nachdem die Protestanten nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) das Recht zur Religionsausübung und ihre Kirchen wiedererlangt hatten.