Afrika trauert: Der namibische Freiheitsheld Sam Nujoma, der sein Land 1990 in die Unabhängigkeit führte, ist gestorben. Wie kein zweiter hat der frühere Präsident die einstige Kolonie geprägt.
Sam Nujoma, Gründer-Präsident des südwestafrikanischen Staates Namibia, ist tot. Der 95-Jährige hatte die frühere Kolonie Deutsch-Südwestafrika nach jahrelangem Kampf gegen die damalige südafrikanische Mandatsmacht 1990 in die Unabhängigkeit geführt. Er starb am Wochenende in einem Krankenhaus der Hauptstadt Windhuk, wie das Präsidialamt mitteilte. “Die Republik Namibia ist in ihren Grundfesten erschüttert”, erklärte der amtierende Präsident Nangolo Mbumba. Zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs sandten Beileidsbekundungen.
Der Bauernsohn war schon während seiner Zeit als Eisenbahn-Arbeiter politisch aktiv, floh aber nach erster Erfahrung im Untergrundkampf im Alter von 30 Jahren ins Exil. Mit der von ihm mitbegründeten damaligen Untergrundorganisation und heutigen Regierungspartei Swapo bekämpfte er von Angola aus den Apartheidstaat Südafrika. Dieser verwaltete den an Rohstoffen reichen Wüstenstaat Namibia seit dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Nujoma wurde als erster Präsident des unabhängigen Namibias zweimal wiedergewählt. Nach 15-jähriger Präsidentschaft zog er sich schließlich mehr und mehr ins Privatleben zurück.