Advent ohne Deko? Undenkbar. Doch müssen es Tannengrün von weither und batteriebetriebene Lichterketten sein? Eine Expertin erklärt, wie es nachhaltiger geht.
Für eine nachhaltige Adventszeit braucht es nach Ansicht einer Expertin weniger Neukäufe. “Das Einfachste wäre, das zu verwenden, was man bereits besitzt”, sagte die Biodiversitätsmanagerin Barbara Fröde-Thierfelder aus dem Erzbistum Köln dem kirchlichen Portal domradio.de. So lasse sich Müll vermeiden.
Statt Tannenzweige von weither anliefern zu lassen empfiehlt Fröde-Thierfelder sogenannte Barbarazweige – etwa von Kirsche oder Forsythie -, die traditionell am 4. Dezember geschnitten werden. In einer Vase entwickelten sie bis Weihnachten häufig eine Blütenpracht. “Damit haben Sie etwas Schönes, Lokales bei sich stehen und überhaupt keinen Transport verursacht.”
Kritisch äußerte sich die Expertin zu Weihnachtsbäumen aus weiter Entfernung, Glitzerspray und batteriebetriebenen Lichterketten. Diese seien weder umweltfreundlich noch sinnvoll. Als Alternative nannte sie Lichterketten mit Solarbetrieb. Besonders empfehlenswert seien zudem Kerzen aus Resten der Olivenölproduktion: “Die sind nicht besonders teuer, deutlich günstiger als Bienenwachs und total klimafreundlich, weil sie nicht aus Erdöl-Produkten bestehen. Die Kerzen gibt es in jedem Drogeriemarkt.”
Auch am Kaffeetisch lasse sich Nachhaltigkeit leicht umsetzen – etwa durch Bio-Mehl beim Backen oder fair gehandelten Kaffee. Nachhaltigkeit bedeute zudem Gemeinschaft, so Fröde-Thierfelder. Adventsmärkte von Kirchengemeinden böten oft selbst gebackene Plätzchen ohne Plastikverpackung. Wer nicht nur naschen wolle, könne sich zudem Spiele für einen Adventssonntag in kirchlichen oder öffentlichen Büchereien ausleihen. “Nachhaltigkeit ist eine Frage von Gemeinschaft, und man soll es auch schön dabei haben und sich daran freuen, was man tut.”