Nur sechs Monate nach dem Deckeneinsturz in der evangelischen Dorfkirche im brandenburgischen Grüneberg ist in der Kirche wieder Weihnachten gefeiert worden. Die Predigt in der Christvesper Heiligabend hielt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein. Er sei allen, die die Reparaturen der Decke in der Dorfkirche möglich gemacht haben, sehr dankbar, sagte er. Möglich geworden sei das durch Tatkraft und Entschlossenheit sowie Spendenfreude.
„Ein Dach ist ein Dach ist ein Dach“ und kann entscheiden sein, sagte Stäblein und verwies auf die biblische Weihnachtsgeschichte. Auch Maria und Josef hätten ein Dach über dem Kopf gesucht und dann in einem ärmlichen Stall gefunden. Jede Kirche der Welt sollte Menschen ein Dach bieten: „Das ist die zentrale Botschaft von Weihnachten. Die Liebe ist unser aller Dach.“
Die Kirchendecke in Grüneberg war am 18. Juni in das Kirchenschiff herabgestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. In einer beispiellosen Aktion gemeinsamen Helfens und Handelns sei es gelungen, den Schaden in kürzester Zeit zu beheben, so der Evangelische Kirchenkreis Oberes Havelland. Die Kosten für die Wiederherstellung der Innendecke lagen den Angaben zufolge bei rund 100.000 Euro.
Landeskirche und Kirchenkreis hatten rund 50.000 Euro für die Sanierung zugesagt. Das Land steuert rund 40.000 Euro aus der Denkmalhilfe bei. Zudem kamen mehr als 33.000 Euro an Privatspenden zusammen. Die frühgotische Feldsteinkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut und Mitte des 18. Jahrhunderts barock umgestaltet.