Nach dem spektakulären Dacheinsturz der Elisabethkirche in Kassel will die Pfarrei ergründen, ob die Kirche unverändert aufgebaut werden oder etwas völlig Neues entstehen soll. Per Online-Umfrage geht die Pfarrei neue Wege.
Der Dacheinsturz der als documenta-Kunstkirche bekannten Elisabethkirche in Kassel im November 2023 hat bundesweit Aufsehen erregt. An einer Online-Umfrage zur zukünftigen Nutzung der Kirche haben inzwischen mehr als 1.000 Menschen teilgenommen, wie die Pfarrei am Mittwoch mitteilte.
Seit Juli wird auf der Internetseite www.zukunft-elisabethkirche.de gefragt, ob die katholische Kirche in der Kasseler Innenstadt unverändert wieder aufgebaut werden soll oder etwas völlig Neues entstehen soll. Die Auswertung der – anonymen – Umfrage ist im September geplant.
“Das große Interesse an der Umfrage zeigt eindrucksvoll, dass sich bundesweit viele Menschen Gedanken um den konkreten Kirchbau, die zerstörte Orgel, unsere spirituelle und kulturelle Arbeit und die Präsenz der Kirche an diesem zentralen Ort in Kassel Gedanken machen”, sagte Pfarrer Andre Lemmer.
Beispielsweise wird gefragt: “Was wünschen Sie sich am Standort der Elisabethkirche am Friedrichsplatz?” Als Alternativen kann man ankreuzen: “Gebäude, das man religiös und gesellschaftlich nutzen kann”, “Begegnungszentrum/Stadtteiltreff”, “Innovationsort mit z.B. Co-Working-Space, Gastronomie, Kultur”, “Kulturkirche”, “Kirchort für Menschen, die nicht gemeindlich gebunden sind”, “großer Gottesdienstraum”, “neue spirituelle Formen anbieten/ausprobieren”, “zentraler Kirchort aller Kasseler Gemeinden”, “soziale Angebote” oder auch “Wohnungen”. Es gibt auch die Möglichkeit, eigene Ideen zu formulieren.
Mit der an kirchliche und nicht kirchlich gebundene Personen gerichteten Umfrage wolle die Kirchengemeinde “wirklichkeitsnahe und breit gefächerte Stimmen zur Bedeutung und zur Zukunft der Elisabethkirche einholen”, sagte Martin Matl, Diözesanbaumeister des Bistums Fulda.