Nach dem Rücktritt des Osnabrücker katholischen Bischofs Franz-Josef Bode hat das dortige Domkapitel Weihbischof Johannes Wübbe zum Diözesanadministrator für das Bistum berufen. In dieser Rolle führe der 57-jährige Theologe das Bistum bis zur Wahl eines neuen Bischofs, teilte das Bistum mit. Zum ständigen Vertreter Wübbes sei der bisherige Generalvikar, Ulrich Beckwermert, ernannt worden.
Fehler im Umgang mit Missbrauch
Der Diözesanadministrator habe während der Vakanz grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie der Bischof, er dürfe „allerdings keine Entscheidungen treffen, die den nächsten Bischof binden oder in seiner Amtsführung hindern“, hieß es. Dazu gehöre etwa die Ernennung neuer Pfarrer. Wübbe ist seit 2013 Weihbischof in Osnabrück sowie seit 2021 als Domdechant Vorsitzender des Domkapitels.
Franz-Josef Bode war am Samstag von seinem Bischofsamt zurückgetreten, nachdem Papst Franziskus einem entsprechenden Gesucht stattgegeben hatte. Der 72-Jährige nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Dieser habe ihm noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt.