Das Erzbistum Köln löst ein mehr als 100 Jahre altes Versprechen ein: Es überträgt das traditionsreiche Kloster Knechtsteden an den Orden der Spiritaner. Das steckt hinter dem Besitzwechsel.
Das katholische Kloster Knechtsteden zwischen Düsseldorf und Köln wird nach mehr als 130 Jahren Eigentum des Ordens der Spiritaner. Der Erzbischöfliche Stuhl Köln überträgt die traditionsreiche Anlage bei Dormagen vollständig an die Kongregation vom Heiligen Geist, wie das Erzbistum Köln am Donnerstag mitteilte. Damit endet ein seit 1895 bestehendes Treuhandverhältnis.
Das Kloster Knechtsteden wurde im 12. Jahrhundert als Prämonstratenserkloster gegründet und 1802 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. 1895 erwarb der damalige Kölner Erzbischof Philipp Krementz die Ruine treuhänderisch für die Spiritaner, die wegen der Folgen des Kulturkampfs noch kein eigenes Eigentum erwerben konnten.
Mit der notariellen Unterzeichnung des Vertrags am Donnerstag in Köln erfüllt das Erzbistum nach eigenen Angaben Zusagen aus den Jahren 1895 und 1920. Die Basilika Knechtsteden bleibe weiterhin als Wallfahrtsort und geistliches Zentrum erhalten. Zwischen Orden und Erzbistum sei dazu ein Nutzungsrecht vereinbart worden.
“Es ist ein symbolischer Neubeginn und eine Anerkennung unserer geistlichen Arbeit in Knechtsteden”, sagte der Provinzial der deutschen Spiritaner, Pater Innocent Izunwanne. Auch das Erzbistum sprach von einem Zeichen des Vertrauens und der gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft des Klosterstandorts.
Heute ist Knechtsteden Sitz der deutschsprachigen Provinz der Spiritaner, eines Ordens, der weltweit rund 2.700 Mitglieder zählt. Neben dem Missionshaus beherbergt die Anlage Gemeinschafts- und Bildungseinrichtungen sowie ein Altersheim für Ordensmitglieder. Sollte der Orden das Kloster künftig veräußern, steht dem Erzbistum Köln ein Vorkaufsrecht zu.