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Nabu warnt: Gelbtafeln können für Vögel zur tödlichen Falle werden

Der Naturschutzbund Nabu in Niedersachsen warnt Gartenbesitzer vor dem Aufstellen sogenannter Gelbtafeln gegen Insekten im Freien. Die klebrigen, gelben Platten dienten zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen, könnten aber auch für Vögel zur tödlichen Falle werden, teilte der Verein am Montag in Hannover mit.

Gelbtafeln würden als einfache und chemiefreie Methode der Schädlingsbekämpfung sowohl in Gewächshäusern als auch im Freien eingesetzt. Die an den Tafeln zappelnden Insekten zögen jedoch Vögel an, die dann ebenfalls auf der Oberfläche kleben blieben, erläuterte Bärbel Rogoschick, Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums Leiferde bei Gifhorn. Sie seien kaum zu retten. „Selbst, wenn sie befreit werden, sterben viele Vögel an den Folgen des Schocks oder den Verletzungen.“

Auch nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln würden durch die die gelben Platten angezogen und blieben dort haften. Dies beeinträchtigt der Expertin zufolge die Bestäubung und damit die Pflanzenvielfalt in den Gärten. „Das ökologische Gleichgewicht wird durch den Einsatz von Gelbtafeln empfindlich gestört“, betonte Rogoschik: „Es ist wichtig, Alternativen zu nutzen, die wirksam gegen Schädlinge sind und gleichzeitig die Umwelt schonen.“

Der Nabu rät, den eigenen Garten naturnah anzulegen. Er sollte heimische Sträucher und Bäume, kleine Wasserstellen sowie Tümpel, Nistkästen, Insektenhotels und Totholzstapel oder Steinhaufen enthalten. Ein solcher Garten biete Vögeln, Fledermäusen, Igeln, Amphibien und nützlichen Insekten, die Blattläuse und andere Schädlinge vertilgten, Nahrung und Schutz.