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Nabu NRW kritisiert Pläne für Windkraftanlagen im Wald

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fordert vom Land Nordrhein-Westfalen mehr ökologische Rücksichtnahme beim Ausbau der Windenergie.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fordert vom Land Nordrhein-Westfalen mehr ökologische Rücksichtnahme beim Ausbau der Windenergie. So dürfe es entgegen den Planungen keinen Bau von Windkraftanlagen in Mischwäldern geben, sagte die Landesvorsitzende des Nabu NRW, Heike Naderer am Dienstag in Düsseldorf. „Windenergie im Wald sollte konsequent ausgeschlossen werden. Wir haben genug andere Flächen.“

Windparks im Wald mit in der Regel mindestens drei Windrädern hätten Versiegelungen durch Bauflächen und breite Zufahrtstraßen zur Folge, warnte Naderer. „Wir können es uns nicht länger leisten, dass der Wald weiter zerschnitten wird.“ Stattdessen müsse die Landesregierung für einen konsequenten Schutz des wichtigen Ökosystems Wald sorgen, um eine natürliche Waldentwicklung zu ermöglichen.

In der Kritik des Nabu steht dabei auch die Entscheidung der schwarz-grünen Landesregierung, die Verantwortung für den Wald vom Umwelt- ins Landwirtschaftsministerium zu verlegen. Damit sei dem Umweltministerium die Mitsprache für die künftige Gestaltung des Waldes als wichtiger Beitrag für mehr Klimaschutz genommen worden. Naderer: „Wir halten das für falsch.“

Der Umweltverband fordert vom Land funktionierende Strukturen zwischen den beiden Ressorts – „gerade angesichts der notwendigen großen Flächen, die für eine natürliche Wiederbewaldung notwendig sind“, so dessen Vorsitzende Naderer. Zwar sei auch der Nabu für den Ausbau der erneuerbaren Energien, dieser sollte aber naturverträglich erfolgen, betonte sie. „Das ist in NRW bisher nicht angekommen, und das fördert nicht die Akzeptanz.“

Viele Nabu-Mitglieder seien zudem enttäuscht, weil es in NRW trotz der mitregierenden Grünen bislang keine Agenda einer ökologischen Erneuerung gebe, in der auch der Schutz der Biodiversität festgeschrieben sei, kritisierte die Nabu-Landesvorsitzende. Die Sorge der Bürgerinnen und Bürger um Natur und Umwelt zeigt sich ihren Worten zufolge auch in den steigenden Mitgliederzahlen. Den Angaben zufolge zählte der Umweltverband zum Ende 2022 rund 125.000 Mitglieder. Das waren 5.200 mehr als ein Jahr davor.