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Nabu gegen Windkraftanlagen auf der Halbinsel Eiderstedt

Der Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein hat sich gegen einen von Privatpersonen geplanten Windkraftanlagen-Bau auf der Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) ausgesprochen. Zwar begrüße der Nabu grundsätzlich den Ausbau von Windenergie, allerdings würden sich auf der Halbinsel zwei Vogelzuglinien von europäischer Bedeutung kreuzen, weshalb Eiderstedt frei von Windkraftanlagen bleiben müsse, erklärte der Nabu SH am Montag in einem offenen Brief an die Gemeinden im Amt Eiderstedt.

Sowohl aus nordwestlicher Richtung (Grönland, Island, Norwegen) als auch aus nordöstlicher Richtung (Finnland, Baltikum, Russland) nutzten Vögel den ostatlantischen Zugweg, informierte der Nabu. Entlang der schleswig-holsteinischen Westküste vorzufindende Windenergieanlagen bildeten für die Tiere dichte Barrieren. Allein Eiderstedt ermögliche es den Vögeln, gefahrlos durch den dort befindlichen, noch freien Korridor zu fliegen und zu rasten. Käme es auf der Halbinsel zum Bau von Windenergieanlagen, wäre eine Vielzahl unterschiedlicher Vogelarten unausweichlich betroffen.

Laut Nabu kommen Uferschnepfen, Austernfischer und Kiebitze auf Eiderstedt als Brutvögel vor. Diese Wiesenbrüter benötigten einen weiten Blick ohne Erhebungen im Gelände, hieß es. Der Bau von Windenergieanlagen würde dazu führen, dass diese Vögel auch auf Eiderstedt keinen Lebensraum mehr hätten. Deutschlandweit seien die Kiebitzbestände seit 1980 um 93 Prozent geschrumpft.

Seeadler und Rohrweihe seien auf Eiderstedt ebenfalls als Brutvögel beheimatet. Kornweihe und Wanderfalke überquerten die grüne Halbinsel als Zugvögel. Laut Nabu SH gehören sie alle zu den kollisionsgefährdeten Arten. Entstünden auf Eiderstedt Windkraftanlagen, drohe diesen Vögerln der Tod zwischen den Rotorblättern.