„Moderat abnehmend“ – so bezeichnet der Naturschutzbund Baden-Württemberg (NABU) die Entwicklung bei Brutvögeln im Land. So seien 16 Arten zahlenmäßig kleiner geworden, zwölf Arten nehmen zu und zwölf bleiben stabil, teilte der NABU am Mittwoch mit. Zurückgegangen seien die Bestände etwa bei Feldlerche, Goldammer und Feldsperling. Deutlich mehr Exemplare gebe es hingegen bei der Dorngrasmücke. Positiv sei, dass der größte Rückgang bei den Beständen bis 2010 zu beobachten gewesen sei.
Der NABU beruft sich unter anderem auf Zahlen aus dem Programm „Monitoring häufiger Brutvögel“. Seit 20 Jahren erfassen im Südwesten mehr als 400 Ehrenamtliche sowie weitere Hauptamtliche Vogelarten. Trotzdem liegen für zahlreiche Arten, wie etwa Gimpel oder Grauschnäpper, nicht genug Daten vor, um statistisch belastbare Aussagen zu treffen.
Um Vogelbestände zu stabilisieren, fordert der NABU mehr Einsatz von Bundes- und Landesregierung. „Deutschland muss den Vorgaben aus Brüssel zum Schutz der Biodiversität nachkommen“, betont NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle. Ursachen für den Rückgang seien etwa intensive Landwirtschaft, Klimawandel und Epidemien unter den Vögeln. „Für belastbare Aussagen zu den Ursachen der einzelnen Trends sind jedoch vertiefende Untersuchungen erforderlich“, heißt es weiter. Der Verband sucht noch weitere Vogelbeobachter. (0332/12.02.2025)