In Mecklenburg-Vorpommern soll am 28. Juni ein Antidiskriminierungsverband MV gegründet werden. Ziel sei, diskriminierten Menschen besser und strukturierter Hilfe anbieten zu können, niedrigschwellige und wohnortnahe Beratungs- und Unterstützungsangebote zu schaffen und den Kampf gegen Diskriminierung zu koordinieren, teilte das Eine-Welt-Landesnetzwerk MV am Mittwoch in Rostock mit. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten bisher der Stralsunder Verein Tutmonde, der Flüchtlingsrat MV, die RAA, der Landesfrauenrat, die Rostocker Vereine fabro und Dau Wat und der Lesben- und Schwulenverband in MV, hieß es. Rassismus sei neben Sexismus ein Hauptgrund für Diskriminierung. Aber auch Diskriminierung von queeren Menschen, von Menschen mit Behinderungen oder aus anderen Gründen kämen vor.
Josephine Reißing, Eine-Welt-Promotorin bei dem Stralsunder Verein Tutmonde, sagte laut Mitteilung, dass bisher „eine MV-weite Koordinierungsstelle für Antidiskriminierungsarbeit fehlt, die für diese Arbeit ein Gesicht nach aussen sein kann und auch die wichtige Lobbyarbeit macht“. Reißing kenne viele Geschichten, besonders von Mädchen und jungen Frauen, die wegen ihrer Herkunft mehrfach diskriminiert würden, hieß es. Die zum Beispiel keinen Arbeitsplatz fänden, weil sie ein Kopftuch tragen wollen oder die in der Schule von Mitschülern, aber auch von Lehrkräften, herablassend behandelt würden.
Bereits am Internationalen Tag gegen Rassismus (21. März) will der Verein „Jugend kann bewegen“ den Angaben zufolge in Greifswald eine Beratungsstelle für Antidiskriminierung eröffnen. Diese Stelle wird sich laut RAA in Greifswald und im Landkreis Vorpommern-Rügen engagieren. Zwei derartige Beratungsstellen gibt es bereits in MV. Eine betreibt die RAA in Anklam als mobiles Angebot für den Landkreis Vorpommern-Greifswald. Eine weitere Beratungsstelle befindet sich in Trägerschaft des Flüchtlingsrates MV und ist laut Flüchtlingsrat ein mobiles Angebot für Westmecklenburg, insbesondere für Schwerin und den Landkreis Ludwigslust-Parchim.