Auf dem Westfriedhof in Magdeburg sind sieben muslimische Grabfelder beschädigt worden. Wie die Polizei in Magdeburg am Donnerstag mitteilte, wurden drei Grabmale mit silberfarbenen Hakenkreuzen beschmiert, vier weitere Gräber mit Davidsternen. Die Vorfälle sollen sich zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochvormittag ereignet haben. Die Polizei habe Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet, hieß es.
Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) hat die Grabschändung am Donnerstag in einer Erklärung verurteilt. „Die Schändung der Ruhestätte ist nicht nur eine feige Straftat, sondern verletzt auch religiöse Wertvorstellungen ebenso wie unser demokratisches Grundverständnis“, sagte Geschäftsführer Mamad Mohamad. Gerade in einer Weltkrisensituation wollten der oder die Täter mit einer solch niederträchtigen Tat die Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund verunsichern und möglicherweise gegeneinander aufhetzen, sagte Mohamad.
Das Landesnetzwerk will nach eigenen Angaben die Migrantenorganisationen, die sich aktuell aufgrund mehrerer internationaler Kriege „in multiplen gesellschaftspolitischen Problemlagen“ befänden, im Dezember zu einer gemeinsamen Klausurtagung einladen. Demnach sollen ethnisch, kulturell sowie religiös unterschiedliche Vertreterinnen und Vertreter zusammenkommen und um ein gemeinsames Verständnis für Zusammenhalt in der Gesellschaft ringen, hieß es. Man wolle sich nicht auseinanderdividieren lassen.