Die Errichtung eines zweiten Gebäudes des Museums Friedland bei Göttingen kommt gut voran. Wie Vertreter des Museums und des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen am Montag bei einer Baustellenbegehung berichteten, solle der Bau noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die Einweihung ist für Ende 2025 geplant.
Der Neubau verbindet den historischen Friedländer Bahnhof, der das Museum in seiner bisherigen Größe beherbergt und die Geschichte des benachbarten Grenzdurchgangslagers Friedland dokumentiert, mit dem rückseitigen Eingang des Lagers. Er soll auf drei Ebenen vier sogenannte Themenwelten und wechselnde Ausstellungen präsentieren. „Mit dem zweiten Bauabschnitt erhält unser Haus im wahrsten Sinn des Wortes den nötigen Raum, um verstärkt auch die jüngste Geschichte und Gegenwart der Flucht und Migration nach Deutschland aufzuarbeiten und darzustellen“, sagte der Verwaltungsleiter des Museums, Klaus Hausmann. „Gerade in der aktuell oft kontroversen Debatte ist die museale Aufbereitung dieser Themen ein wichtiges Element für eine ausgewogene gesellschaftliche Diskussion.“
Im Neubau werden zudem das Depot, ein Café mit Museumsshop und der Verwaltungsbereich untergebracht. Er umfasst eine Bruttogrundfläche von insgesamt knapp 2.400 Quadratmetern. „Bei dem Gebäude haben wir größten Wert auf Transparenz und Flexibilität für die Ausstellungsgestaltung gelegt“, betonte die Projektleiterin beim Staatlichen Baumanagement, Cornelia Henning. „Es ist uns uns gelungen, nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen und das Projekt zugleich wirtschaftlich umzusetzen.“
Die Kosten für den Neubau belaufen sich den Angaben zufolge auf insgesamt rund 19 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Summe kommt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.