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Museum warnt vor rechtsextremen Gedankengut

Das Lutherhaus Eisenach lädt am Wochenende anlässlich der Landtagswahl in Thüringen zur kostenlosen Besichtigung seiner Sonderausstellung zum kirchlichen „Entjudungsinstitut“ ein. Das Museum wolle mit dieser Aktion auf die Gefahren rechtsextremen Gedankenguts und völkisch-populistischer Parteien hinweisen, teilte Museumsdirektor Jochen Birkenmeier am Mittwoch mit. Die giftige Mischung aus Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Nationalismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe schon einmal furchtbare Folgen gehabt.

Bei der Ausstellung zum „Entjudungsinstitut“ gehe es nicht nur um die Bewältigung der Vergangenheit, sondern auch um Einsichten für Gegenwart und Zukunft. Die Gratis-Aktion sei zugleich ein Zeichen der Solidarität mit anderen Museen und Erinnerungsorten, die zunehmend von Rechtsextremisten bedroht und angefeindet würden. Birkenmeier dankte stellvertretend der KZ-Gedenkstätte Buchenwald unter ihrem engagierten Leiter, Jens-Christian Wagner, für ihren Mut und das Engagement.

Das Lutherhaus Eisenach ist ein kulturhistorisches Museum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Es ist zugleich eine der bedeutendsten Reformationsstätten in Europa. Am Sonntag werden in Thüringen und Sachsen neue Landtage gewählt.