Das Museum Folkwang in Essen befasst sich in einer neuen Ausstellung mit dem Maler Willi Baumeister. Von Freitag an werde der Neuerwerb des Baumeister-Gemäldes „Montaru 2d“ zum Anlass genommen, weitere Arbeiten von ihm aus dem Sammlungsbestand zu präsentieren, kündigte das Museum am Donnerstag an. Baumeister (1889-1955) gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der gegenstandslosen Malerei in Deutschland. Rund 30 seiner Arbeiten, vor allem Grafiken und Drucke, sind in Essen bis zum 16. Juni zu sehen.
„Baumeister repräsentiert die abstrakte Malerei wie kaum eine andere Künstlerpersönlichkeit in Deutschland“, erklärte Kuratorin Nadine Engel, Leiterin der Sammlung der Werke des 19. und 20. Jahrhunderts des Museums. In der Sammlungspräsentation werde sichtbar, wie Baumeister durch seine abstrakte Arbeitsweise zu Kompositionen finde, die die Eigenständigkeit von Form, Farbe und Material unterstreichen.
Die Ausstellung würdige den aus Stuttgart stammenden Künstler, der schon in den 1920er Jahren eine über Deutschland hinausreichende Anerkennung erfahren habe. Zugleich spiegele die Schau die Essener Museumsgeschichte, hieß es. Eine ab 1926 erstellte repräsentative Sammlung von Baumeister-Werken des Museum Folkwang sei durch das nationalsozialistische Programm der „Entarteten Kunst“ 1937 vollständig zerstört worden. In der Nachkriegszeit habe das Museum begonnen, die Werkgruppe wieder aufzubauen.
Ein Ausstellungsbereich konzentriert sich auf die Ankäufe nach Baumeisters Tod. Die letzte Werkphase Baumeisters war im Museum Folkwang bis 2023 ausschließlich in grafischen Blättern repräsentiert. Sie werde nun durch „Montaru 2d“ um ein Hauptwerk ergänzt, erklärte das Museum. Das Werk wurde den Angaben nach im vergangenen Jahr mit Unterstützung der Willi Baumeister Stiftung aus Mitteln des Folkwang-Museumsvereins erworben.