Sie stellen Bauernfamilien, Fischerfrauen, Geflüchtete nach dem Zweiten Weltkrieg oder Dorfbewohner der 1950er bis 1970er Jahre dar – die Schauspielerinnen und Schauspieler der „Gelebten Geschichte“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg feiern ihr 20-jähriges Bestehen. Insgesamt 60 Darstellerinnen und Darsteller, darunter sieben Kinder und Jugendliche, sind inzwischen aktiv dabei, wie das Museum in Rosengarten bei Hamburg am Donnerstag mitteilte. An vielen Wochenenden im Jahr gehen sie in dem Museum in rekonstruierter Kleidung dem Alltag von früher nach.
Mittlerweile seien die Darstellungen fester Programmbestandteil, doch im Jahr 2004 habe das Freilichtmuseum Pioniergeist bewiesen, hieß es. Als eines der ersten deutschen Museen habe es die Idee von „Living History“ aus den angelsächsischen Ländern, Skandinavien und den Niederlanden übernommen. „Anfangs hatten andere Museen noch Vorbehalte, dass diese personale Vermittlung nicht wissenschaftlich genug sei. Heute nehmen wir dieses tolle Format als ein Publikumsmagnet mit hoher Qualität wahr“, sagte Museumsdirektor Stefan Zimmermann.
Die Darstellerinnen und Darsteller am Kiekeberg sind von sechs bis zu 80 Jahre alt. In ihrer Rolle kommen sie mit den Besuchenden ins Gespräch und beantworten ihre Fragen. Interessierte können die nächste Zeitreise am 16. und 17. März von 10 bis 18 Uhr erleben. Thematisch geht es dann um Frühjahrsputz in Haus und Hof: typische Reinigungsmittel wie Salz oder Buchenasche, Staub mit Reisigbesen und Gänsefedern entfernen, Wände kalken oder „das Silber“ putzen. Der Eintritt ist frei für Personen unter 18 Jahren und Mitglieder des Fördervereins, für Erwachsene kostet er 11 Euro.