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Müttergenesungswerk: Ständiger Zeitdruck macht Eltern krank

Ärger im Büro, kranke Kinder zu Hause, dazu vielleicht auch noch pflegebedürftige Großeltern: Eine Umfrage zeigt, dass Eltern der ständige Stress oft zu viel wird und sie deshalb krank werden.

Ständiger Zeitdruck macht laut dem Müttergenesungswerk (MGW) Väter und Mütter krank. Laut einem am Dienstag in Berlin veröffentlichtem MGW-Datenreport ist er für Eltern der Hauptbelastungsgrund, eine Kurmaßnahme zu beantragen. Über 90 Prozent der Mütter, die an einer Mutter-Kind-Kur teilgenommen hätten, litten demnach an den psychischen Folgen wie Erschöpfungszuständen, Schlaf- und Angststörungen oder depressiven Verstimmungen.

Zentral sind laut der Erhebung dafür die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 40 Prozent der Mütter sowie knapp 60 Prozent der Väter gaben an, unter dieser Doppelbelastung stark zu leiden. Müttern fehle es zusätzlich zur beruflichen Belastung an Unterstützung aus dem Umfeld und an Anerkennung. Vätern, die mehrheitlich in Vollzeit arbeiteten, mangele es zudem an sozialen Kontakten.

2022 nahmen den Angaben zufolge 44.525 Mütter und 2.320 Väter an einer Kur in einer Klinik im MGW-Verbund teil, um Kraft für den Alltag zu tanken. Trotz enorm hoher Nachfrage und zum Teil langer Wartezeiten liege die Zahl der Kurteilnehmenden dennoch unter dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. Grund dafür seien noch bestehende Corona-Auflagen in den Kliniken und eine hohe Zahl an Infektionen bei den Kurteilnehmenden, von denen viele kurzfristig hätten absagen oder abreisen müssen.

Dem Report liegen laut Angaben sowohl Daten aller 73 Kliniken und aller Beratungsstellen im MGW-Verbund als auch Befragungen der Patientinnen und Patienten in den Kliniken zugrunde.