Die Münchner Mittelstandsunion hat einen Vorstoß für erweiterte Ladenöffnungszeiten gestartet. Die CSU-Mittelstandsorganisation im Bezirksverband München fordert für den Einzelhandel im Freistaat unter anderem von Montag bis Samstag mögliche Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr, heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag. Zudem sollen Lebensmittelgeschäfte auch sonn- und feiertags bis 14 Uhr geöffnet haben dürfen. Auch verkaufsoffene Sonntage sollen leichter genehmigt werden können, hieß es.
Aus der Forderung der Mittelstandsunion lässt sich durchaus auch Kritik an der von der CSU geführten Staatsregierung herauslesen. Denn Bayern ist aktuell das einzige Bundesland, das seit dem Übergang der Gesetzgebungskompetenz in diesem Punkt vom Bund an die Länder noch kein eigenes Ladenschlussgesetz hat. „Höchste Zeit, dass auch Bayern mit bedarfsgerechten Ladenöffnungszeiten die Attraktivität seiner Innenstädte steigert“, sagte der Bezirksvorsitzende der Mittelstandsunion, Claudius Wolfrum.
Laut der Mittelstandsunion sind liberalisierte Ladenöffnungszeiten „eine von mehreren Maßnahmen“, um die Attraktivität eines Innenstadtbesuchs zu steigern. Denn während der Umsatz im stationären Einzelhandel seit Jahren sinke, steige er im Online-Handel – auch wegen der dort nicht vorhandenen Ladenschlusszeiten. Sollten aber in den Innenstädten weitere Einzelhandelsgeschäfte wegfallen, „leidet das gesamte Stadtzentrum, es droht zu veröden“, befürchtet die Münchner Mittelstandsunion in ihrer Mitteilung weiter.
Bayern hat die restriktivsten Ladenöffnungszeiten – dort gilt nach wie vor das Bundesladenschlussgesetz von 1956. In etlichen Bundesländern sind Ladenöffnungszeiten an Werktagen bis 22 Uhr schon seit vielen Jahren möglich, ebenso Sonntagsöffnungszeiten. (00/1715/06.06.2024)