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München stockt Soforthilfen für ehemalige Heimkinder auf

Nicht nur Schützlinge der Kirchen mussten Gewalt und Missbrauch erleiden. Die Stadt München arbeitet das Versagen ihres Jugendamtes bei der Unterbringung in Heimen und Pflegefamilien auf. Auch mit direkten Geldzahlungen.

Die Landeshauptstadt München will ihre Mittel für Soforthilfen zugunsten ehemaliger Heim- und Pflegekinder aufstocken. Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats beschloss am Dienstag eine weitere Erhöhung auf nunmehr 4,3 Millionen Euro. Profitieren sollen Menschen, die seit 1945 vom Stadtjugendamt in Heimen, Pflege- oder Adoptivfamilien untergebracht worden waren und heute noch unter der dort erfahrenen Gewalt leiden. Dem Beschluss muss noch das Stadtratsplenum zustimmen.

Im Herbst 2021 hatte der Stadtrat eine unabhängige Aufarbeitungskommission eingesetzt. Dieser lägen mittlerweile 144 Anträge von Betroffenen auf Soforthilfen vor, hieß es. Die ersten Zahlungen aus dem Stadthaushalt seien im Sommer 2022 erfolgt und hätten zwischen 10.000 und 40.000 Euro betragen.

Der Kommissionsvorsitzende Ignaz Raab sagte, die Verwendung des Geldes sei den Betroffenen freigestellt. Die Leistungen müssten nicht versteuert werden und könnten auch nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden.