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Mondgipfel: Söder will Raumfahrt-Standort Bayern stärken

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Freitag die europäische Raumfahrt-Prominenz zum Bayerischen Mondgipfel nach Oberpfaffenhofen geladen. Der Luft- und Raumfahrtstandort sei das bayerische Houston, den er weiter stärken wolle, sagte Söder, in Raumfahrtjacke gekleidet, bei seiner Ansprache. Bei dem Treffen waren auch die Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer zu Gast. Söder, der sich erneut als Raumfahrt-Fan outete und über sein Faible für „Star Wars“ und „Star Trek“ sprach, begrüßte sie als „Astroboys“.

In Oberpfaffenhofen, südwestlich von München, befindet sich ein Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung, dass dort das Europäische Mondkontrollzentrum entstehen soll, das weltweit zweite nach Houston.

Der wirtschaftliche Nutzen für den Standort Bayern durch die Raumfahrt sei groß, sagte Söder. Das Feld dürfe man nicht allein der Nasa überlassen, das europäische Gegenüber, die ESA (European Space Agency), sei inzwischen auf Augenhöhe. Auch Klimaschutz und Sicherheit seien ohne Raumfahrt nicht möglich. Die Daten dazu werden vor allem von Satelliten geliefert.

Für Söder hat die Raumfahrt mit ihrem Pioniergeist aber auch eine religiöse Komponente: Die Raumfahrt habe die Botschaft, wie wertvoll der Planet Erde sei, wie wichtig es sei, ihn zu schützen und die Menschen einig zu machen, ohne Kriege. Das werde durch den Blick aus dem All auf die Erde deutlich.

Der Astronaut Alexander Gerst sagte, dass man gut daran tue, das „schwarze Meer“ – also den Weltraum – um die Erde herum zu verstehen. Der Mond sei der nächste Kontinent, der entdeckt werde, so wie früher Amerika.

Forschung auf dem Mond ist für Gerst unerlässlich. Als Beispiel nannte er die Erforschung von Mondkratern, um aus ihnen Erkenntnisse für die Erde abzuleiten. Der Krater im Nördlinger Ries zum Beispiel sei aus geologischer Sicht erst „gestern“ entstanden, in den Krater würde von seiner Ausdehnung her ganz München hineinpassen. Solche Einschläge werde es wieder geben, „davor müssen wir uns schützen“, sagte Gerst.

Der Mond sei daher nicht nur ein Ziel wissenschaftlicher Neugier, sondern auch ein Schauplatz strategischer und technologischer Weichenstellungen, sagte Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur. Einen Auftritt beim Mondgipfel hatte auch der DLR-Space-Roboter „Rollin’ Justin“. Er schüttelte den Gästen die Hand und überreichte Ministerpräsident Söder eine symbolische „Marsprobe“. (2007/04.07.2025)