Die Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg lässt eine Mönchskutte des Reformators Martin Luther restaurieren. Das Kleidungsstück aus dem 16. Jahrhundert weist mehrere Beschädigungen auf und soll für die Nachwelt erhalten werden, sagte der Vorstand der Stiftung, Thomas T. Müller, in Wittenberg.
Die Restaurierung werde rund 12.000 Euro kosten und soll vermutlich Ende kommenden Jahres erfolgen. Finanziert werden die Arbeiten den Angaben zufolge über den Freundeskreis der Luther-Museen sowie den Rotary Club Wittenberg.
Echtheit der Lutherkutte unklar
Auch nach dem Beginn der Reformation trug der frühere Augustinermönch Martin Luther demnach weiterhin eine Mönchskutte. Sie besteht aus Wolle und ist in der Tradition des Bettelordens der Augustiner bewusst schlicht gehalten. Das schwarze Obergewand mit der charakteristischen „cuculla“, einer Kragenkapuze, trug Luther der Überlieferung zufolge bis 1524.
Laut Stiftung Luthergedenkstätten wird das Mönchsgewand seit Jahrhunderten Luther zugeschrieben. Ob es sich wirklich um eine Kutte des Reformators handle, könne aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Bekannt sei, dass Kurfürst Friedrich der Weise Luther in den Jahren 1520/21 ein Gewand geschenkt habe.
Seit 1983 befindet sich die Mönchskutte in der Sammlung der Luthergedenkstätten in Wittenberg. Dort ist sie dauerhaft ausgestellt, aktuell in der Sonderausstellung „Buchstäblich Luther“ im Augusteum. Das Lutherhaus wird momentan energetisch saniert und soll im Frühjahr 2027 wiedereröffnet werden. Bis dahin soll die Kutte restauriert sein, hieß es.