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Modeausstellung im MK&G

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) widmet dem Pariser Modelabel „XULY.Bët“ ab dem 1. August eine Einzelausstellung. Gezeigt werden rund 25 Outfits aus den Kollektionen des Designers Lamine Kouyaté der vergangenen Jahre, wie das MK&G am Mittwoch mitteilte. Unter den kürzlich für die Sammlung Mode und Textil erworbenen Stücken sei unter anderem ein Kleid, das Sängerin Rihanna getragen hat. Erkennungsmerkmal des Labels seien große Schriftzeichen, selbstbewusste Statements und recycelte Textilien. Die Ausstellung thematisiere Fragen zu den Grenzen der Modeindustrie und der Textilproduktion.

„XULY.Bët“ wurde 1989 von Lamine Kouyaté in Paris gegründet. Der Name komme aus dem Wolof, einer in Westafrika gesprochenen Sprache. Er bedeutet „die Augen offenhalten“ oder „Sei wachsam!“. Die Mode des Labels werde aus Secondhand-Textilien produziert.

Durch seine Kombination aus Alltags- und Sportkleidung mit Haute Couture habe Kouyaté mit dem Zeitgeist der Modewelt der 1990er Jahre gebrochen: außenliegende Nähte, schräg angesetzte Schnitte, rote Fäden, die Zusammensetzung mehrerer Einzelstücke sowie der Druck aktivistischer Botschaften und Produktinformationen. Im Vordergrund stehe die sichtbare Weiterverarbeitung und die ganzheitlich nachhaltige Produktion der Kleidungsstücke, zu der Kouyaté von seiner Mutter und Großmutter inspiriert worden sei, die die Kleidungsstücke der Familie immer wieder aufbereiteten.

Kouyaté wurde 1962 in Bamako, Mali, geboren und studierte an der Dakar School of Fine Arts und Architektur an der École Nationale Supérieure d’ Architecture in Straßburg. 1995 arbeitete der Designer mit der Marke Puma zusammen und entwickelte Mode für A.P.C., 3 Suisses und Leclerc. Die erste Boutique unter dem Namen „XULY.Bët“ eröffnete der in Paris lebende Kouyaté 1996 in den Pariser Les Halles.

Die Ausstellung „XULY.BËT – FUNKIN’ FASHION FACTORY 100% RECYCLED“ ist bis zum 1. August 2027 im MK&G zu sehen.