Mit dem Tee-Extraktkännchen „MT 49/ME 8“ von Marianne Brandt (1893-1983) kommt eine berühmte Bauhaus-Ikone in die Sammlung des Museums für Kunst & Gewerbe Hamburg (MK&G). Das Museum hat das Stück aus dem Jahr 1924 nach eigenen Angaben von Dienstag bei einer Auktion des Kölner Auktionshauses Lempertz für 260.000 Euro ersteigert. Das mit Mitteln der Campe’schen Historischen Kunststiftung erworbene Kännchen werde dauerhaft in der Sammlung des MK&G präsentiert, hieß es.
Das Kännchen gehört laut MK&G zu den frühen Arbeiten von Brandt, die in ihrer Ausbildung in der Metallwerkstatt in Weimar entstanden. Es handle sich um ein Objekt aus ihrem Privatbesitz, das sie in den 1970er-Jahren einer Freundin in Chemnitz schenkte.
Bislang seien sieben weitere Exemplare bekannt, die sich in internationalen Sammlungen befinden, wie beispielsweise im Metropolitan Museum of Modern Art (New York), im British Museum (London), im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und in der Klassikstiftung Weimar.
Brandt habe mit unterschiedlichen Materialien experimentiert, hieß es. So gebe es Versionen in Bronze, Silber und Tombak. Das vom MK&G erworbene Kännchen bestehe aus Silber.
Das handgefertigte Kännchen verdeutlicht laut MK&G beispielhaft die Gestaltungsprinzipien des Bauhauses. Auch die von Bauhaus-Gründer Walter Gropius (1883-1969) geforderte Einheit von Kunst und Technik lasse sich daran ablesen. Es bestehe aus den Grundformen Kreis, Dreieck und Quadrat. Insbesondere die Halbkugel und der aus Stegen zusammengesetzte, kreuzförmige Standfuß hätten sich in vielen Entwürfen von Marianne Brandt durchgesetzt.