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Mitteldeutsche Lehrer begrüßen Inklusion im Klassenzimmer

Sechs von zehn Lehrkräften in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen halten eine gemeinsame Beschulung von behinderten und nicht behinderten Schülern in einer Klasse für grundsätzlich sinnvoll. 37 Prozent verneinten diese Frage im Rahmen einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Zugleich sehen 70 Prozent der Befragten in Mitteldeutschland große Hemmnisse, die einen gemeinsamen Unterricht derzeit nicht möglich erscheinen lassen, erklärte der Thüringer Lehrerverband (tlv) in Erfurt.

Als Gründe für die Skepsis im Hinblick auf eine gelingende Inklusion im Klassenzimmer werden bundesweit fehlendes Fachpersonal und eine fehlende materielle Ausstattung angegeben. Die Klassenräume seien oft zu klein und die Schulklassen zu groß. Zudem seien nur 54 Prozent der Schulen barrierefrei, um behinderten Schülerinnen und Schülern die notwendige Förderung zu geben.

Die Akzeptanz der mitteldeutschen Lehrkräfte zu einer inklusiven Beschulung liegt um zwei Prozentpunkte unter dem Bundesschnitt. Allerdings liegt auch die Erfahrung mit inklusiven Lerngruppen an den Schulen in Mitteldeutschland (37 Prozent) deutlich unter dem bundesdeutschen Schnitt von 54 Prozent. Im Vergleich zur Befragung von 2017 hat die grundsätzliche Akzeptanz aber bundesweit und auch in Mitteldeutschland leicht zugenommen.

Für die Untersuchung wurden nach Angaben des Verbandes bundesweit 2.737 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen befragt, darunter 255 in Mitteldeutschland. Die Erhebung erfolgte zwischen 10. März und 11. April 2025 telefonisch und online.