Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat im vergangenen Jahr knapp 20.000 Mitglieder verloren (minus 2,7 Prozent). Wie die Landeskirche am Donnerstag in Kassel mitteilte, liegen ihr wegen einer Systemumstellung im elektronischen Meldewesen nur vorläufige Zahlen vor. Demnach seien 12.100 Mitglieder ausgetreten und 13.120 verstorben. Die Zahl der Austritte ist im Vergleich zu 2022 nur leicht zurückgegangen. Damals hatten 12.238 Menschen die Kirche verlassen.
Auch die Zahl der Taufen lag den Angaben zufolge mit rund 6.000 leicht unter dem Niveau wie 2022 (6.133). Rückläufig ist ebenfalls die Zahl der Kircheneintritte: Wie die EKKW informierte, traten im vergangenen Jahr 580 Menschen in die Kirche ein, 2022 waren es 698. Ende 2023 zählte die kurhessische Kirche demnach 710.518 Mitglieder (2022: 730.478).
Jeder Austritt sei schmerzlich, sagte Bischöfin Beate Hofmann. Jedes Mitglied, das gehe, verlasse ein Solidarnetz, das die Gesellschaft so dringend brauche. Dennoch sehnten sich die Menschen in diesen unruhigen Zeiten nach Begleitung und Gottes Segen. Hofmann erinnerte an die Landesgartenschau in Fulda mit über 500 Segnungen am „Himmelszelt“ der evangelischen Kirche und an die über fünfzig Tauffeste mit rund 500 Taufen im vergangenen Sommer.
Das stimme sie optimistisch: „Nach wie vor kann Kirche ein Ort sein, wo die Sehnsucht nach Segen gestillt wird. Das geschieht, wenn wir dahin gehen, wo sich Menschen gern aufhalten oder wenn wir das Potenzial ungewöhnlicher Orte nutzen“, sagte Hofmann.