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Mitgliederschwund bei den beiden großen Kirchen setzt sich fort

Neue Höchstwerte bei den Austrittszahlen sind für das vergangene Jahr nicht zu verzeichnen. Aber der Mitgliederschwund der katholischen Kirche hält weiter an. In der aktuellen Statistik gibt es jedoch auch Lichtblicke.

Der Mitgliederschwund in den beiden großen Kirchen in Deutschland setzt sich fort. Im vergangenen Jahr kehrten 402.694 Katholikinnen und Katholiken ihrer Kirche den Rücken. Das geht aus der am Donnerstag in Bonn vorgelegten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz hervor. Den bisherigen Höchstwert an Austritten mit mehr als 520.000 verzeichnete die Statistik für das Jahr 2022.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im Mai ihre Zahlen vorgelegt. Hier verzeichnete die Statistik rund 380.000 Austritte für 2023. Grund für die rückläufige Gesamtzahl der Mitglieder sind nicht nur die Kirchenaustritte. Wie in den vergangenen Jahren auch sterben mehr katholische und evangelische Christen, als durch Taufen hinzukommen.

Zum Jahresende gehörten nach vorläufigen Berechnungen der EKD 18,56 Millionen Menschen den bundesweit 20 Landeskirchen an; bei der katholischen Kirche waren es rund 20,3 Millionen Menschen. Der Anteil der beiden Kirchen an der Gesamtbevölkerung beträgt damit circa 24 beziehungsweise 22 Prozent, zusammengenommen also rund 46 Prozent. Im Jahr 2021 war der Gesamtanteil der beiden Kirchen erstmals unter 50 Prozent gefallen.

Bei den Aufnahmen in die katholische Kirche weist die Statistik eine Tendenz nach oben auf, wenn auch auf niedrigem Niveau. Im vergangenen Jahr traten demnach 1.559 Menschen in die Kirche ein (2022: 1.447); 4.127 Menschen wurden wieder in die Kirche aufgenommen (2022: 3.753).

Rückläufig ist die Zahl der katholischen Pfarreien: Sie ging von 9.624 im Jahr 2022 auf 9.418 im Jahr 2023 zurück. Weiter verzeichnet die aktuelle Statistik der Bischofskonferenz 11.702 Priester (2022: 11.987), davon 5.971 Pfarrseelsorger (2022: 6.069).