Der Ablass erscheint auch vielen Katholiken nicht mehr zeitgemäß. Doch was die Wege zum Ablass betrifft, geht die Kirche mit der Zeit: So kann der Verzicht auf Smartphone und Social Media für einen Ablass hilfreich sein.
Ungewöhnliche Wege zum Ablass bietet die katholische Kirche zum Heiligen Jahr 2025 an. In den am Montag veröffentlichten vatikanischen Normen zur Gewinnung von Ablässen zum Jubiläumsjahr wird neben Werken der Nächstenliebe wie Krankenbesuchen und Spenden für einen guten Zweck auch der “Verzicht auf sinnlose Ablenkungen” als eine Möglichkeit aufgeführt.
So genüge es, wenn man “im Geiste der Buße mindestens einen Tag lang auf sinnlose Ablenkungen (reale, aber auch virtuelle, die z.B. durch die Medien und die Sozialen Netzwerke hervorgerufen werden) und auf überflüssigen Konsum verzichtet”, um einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen im Jenseits zu erlangen. Zusätzlich sind, wie immer beim Ablass in der katholischen Kirche, Beichte, Kommunion und Gebet Voraussetzungen.
Unter Ablass versteht die katholische Kirche einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen nach dem Tod. Laut katholischer Lehre müssen die meisten Menschen nach ihrem Tod je nach ihrem Verhalten im irdischen Leben eine Zeit lang in einem Zustand büßen, der als Fegefeuer bezeichnet wird. Erst danach können sie in die ewige Glückseligkeit Gottes eingehen.
Um die Zeit der Läuterung im Jenseits zu verkürzen, gibt es Ablässe. Sie werden durch Werke der Buße noch zu Lebzeiten erwirkt – und zwar sowohl für sich selbst als auch für andere bereits Verstorbene.