Als „im höchsten Maße beschämend“ hat das evangelische Partnerschaftswerk Mission EineWelt die am Dienstag verabschiedete Verschärfung des Asylrechts in der Europäischen Union (EU) bezeichnet. „Familien mit Kindern unter haftähnlichen Bedingungen festzuhalten und Schutzsuchenden aus Ländern mit niedriger Anerkennungsquote ein faires Asylverfahren nahezu zu verweigern, verletzt die Menschenwürde und das Grundrecht auf Asyl“, sagte Bildungsreferentin Gisela Voltz laut einer Mitteilung vom Donnerstag.
Die Theologin forderte eine grundlegende Wende hin zu einer menschenwürdigen Asylpolitik. Diese bedeute nicht Abschottung und Abschreckung, „sondern das Schaffen von sicheren Fluchtwegen sowie ein Ansetzen an den Fluchtursachen“. Zu diesen gehörten kriegerische Konflikte, Klimawandel, ungerechte Handelsbedingungen, Unterdrückung durch autoritäre Regime, Armut und Perspektivlosigkeit. „Kein Mensch flieht freiwillig“, sagte Voltz.