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Missio: Bund muss sich für Minderheiten in Pakistan einsetzen

Das katholische Hilfswerk missio Aachen fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz für den Schutz von religiösen Minderheiten in Pakistan. „Die Bundesregierung muss bei Gesprächen mit Pakistan immer wieder die Frage der Gewalt gegen die christliche Gemeinschaft und andere Minderheiten auf die Tagesordnung setzen“, sagte Missio-Präsident Dirk Bingener am Donnerstag in Aachen nach einem Treffen mit der pakistanischen Partnerorganisation CLAAS.

Deutschland sei der größte Handelspartner Pakistans in der EU, betonte Bingener. „Man kann nicht Handel treiben, ohne fundamentale Menschenrechtsfragen zu benennen.“ CLAAS betreue Betroffene religiös motivierter Diskriminierung und Verfolgung in der islamischen Republik.

Anlass für Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten seien zumeist Vorwürfe der Blasphemie. Die Polizei greife oft zu spät ein oder verfolge die Täter nicht energisch genug, hieß es. Es fehle an Ausbildung, Ausstattung und genauen Instruktionen für das angemessene Verhalten zum Schutz von Minderheiten. Hier müssten die zuständigen Ministerien ansetzen, Vorschriften erlassen und diese auch durchsetzen.

Im mehrheitlich muslimischen Pakistan werden Blasphemie-Vorwürfe immer wieder als Vorwand für Hetze und Gewalt gegen religiöse Minderheiten genutzt. Das südasiatische Land hat eines der weltweit strengsten Gesetze gegen Blasphemie. Allein der Vorwurf bringt die Beschuldigten häufig in Lebensgefahr.