Der wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs in einer katholischen Kita inhaftierte 51-jährige Kinderpfleger ist wieder auf freiem Fuß. Wie die Staatsanwaltschaft Bamberg am Montag mitteilte, hat der Mann die Tatvorwürfe inzwischen eingeräumt. Der aufgrund von „Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr“ erlassene Haftbefehl sei „gegen geeignete Auflagen“ außer Vollzug gesetzt worden. Der Mann soll drei Kinder „unsittlich am Oberkörper berührt“ haben. Er war am 20. September festgenommen worden.
Auslöser für die Ermittlungen gegen den Mann waren Berichte eines fünfjährigen Mädchens, das die Kita besucht hat. Details zu den erhobenen Tatvorwürfen teilen Polizei und Staatsanwaltschaft nach wie vor „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht mit. Die Tat soll sich in einer katholischen Kita im Raum Ebermannstadt ereignet haben. Das Erzbistum Bamberg hatte bereits vor Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass es in einer katholischen Kita zu einem Fall von sexuellem Missbrauch gekommen sein soll.
Der Beschuldigte sei, nachdem die Eltern des Kindes vor inzwischen rund drei Wochen die Vorwürfe geäußert hatten, von der Kita-Leitung mit sofortiger Wirkung „bis zur Aufklärung der Vorwürfe“ freigestellt worden. Auch die Ermittlungsbehörden habe man gleich nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Mann informiert. Der Betrieb in der Einrichtung geht seither normal weiter, die Eltern wurden umfassend informiert. Träger der Kita ist eine selbstständige Kirchenstiftung vor Ort, die Stiftungsaufsicht liegt beim Erzbistum.
Im Zuge der Ermittlungen meldeten sich die Eltern zweier weiterer Kita-Kinder mit ähnlichen Schilderungen. Zunächst hatte der Kinderpfleger die Vorwürfe bestritten und sich nicht zur Sache geäußert. Weitere Fragen zum Ermittlungsstand will die Staatsanwaltschaft Bamberg nicht beantworten. Auch nicht, bis wann mit dem Abschluss der Ermittlungen und einer etwaigen Anklageerhebung zu rechnen ist. (00/3224/28.10.2024)