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Ministerium: Freiwilligendienst bleibt weiter solide finanziert

Viel Kritik an der Bundesregierung gab es in den letzten Tagen von Wohlfahrtsverbänden. Sie fürchten drastische Einsparungen bei Freiwilligendiensten und den Wegfall vieler Stellen. Das Familienministerium widerspricht.

Das Bundesfamilienministerium widerspricht der Kritik zahlreicher Wohlfahrtsverbände an Einsparungen bei der Finanzierung der Freiwilligendienste. “Im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2025 ist es gelungen, die Freiwilligendienste weiter auf einem soliden Niveau zu finanzieren”, sagte eine Sprecherin am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die für 2025 geplanten Ausgaben seien genauso hoch wie die Summe, die 2023 tatsächlich abgerufen worden sei. Damit habe man im Vorjahr insgesamt 87.500 Freiwillige gefördert.

Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hatten in den letzten Tagen – unter anderem in einem “Spiegel”-Bericht – Alarm geschlagen. Drohende Kürzungen von bis zu 40 Millionen Euro hätten zur Folge, dass man deutlich weniger Stellen für Freiwillige anbieten könne, hieß es dort.

Der Deutsche Caritasverband etwa hatte am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitgeteilt, dass bei Umsetzung der Einsparpläne bis zu 15 Prozent der derzeit rund 11.000 Plätze wegfallen würden. Außerdem fehle den Trägern der Freiwilligendienste die Planungssicherheit: “Aber nur mit verlässlicher Finanzierung lassen sich die notwendigen Strukturen in den Einrichtungen der Träger auf Dauer halten.” Ähnlich äußerten sich die anderen Anbieter.

Die Ministeriumssprecherin betonte dazu jetzt, die Stabilisierung stehe nicht nur im Bundeshaushaltsplan für 2025, sondern auch in der Finanzplanung für die Jahre 2026 bis 2028: “Die Freiwilligendienste sind also mit einer mehrjährigen Planungssicherheit ausgestattet.”

Man habe den zunächst befürchteten drastischen Mittelrückgang abgewendet, fügte sie hinzu: “Für den Bundesfreiwilligendienst bedeutet das: Gut 184 Millionen Euro statt der zunächst befürchteten 154 Millionen Euro. Und für die Jugendfreiwilligendienste bedeutet das: Gut 105 Millionen Euro statt der zunächst befürchteten 95 Millionen Euro.”

Ergänzend wies die Sprecherin auf die geplanten und letztlich abgerufenen Summen in den Bundeshaushaltsplänen der letzten Jahre hin: Beim Bundesfreiwilligendienst seien für 2023 und 2024 jeweils 207,2 Millionen Euro eingeplant gewesen. 2022 seien 177 und 2023 seien 184,2 Millionen tatsächlich abgerufen worden. Genau diese 184,2 Millionen seien nun für 2025 vorgesehen.

Bei den Jugendfreiwilligendiensten seien für 2023 120,7 Millionen und für 2024 122,7 Millionen Euro vorgesehen gewesen. 2022 seien 114,1 Millionen abgerufen worden und 2023 105,7 Millionen Euro. Diese Summe sei nun auch für 2025 eingeplant. Somit entsprächen die Planungen dem zu erwartenden tatsächlichen Bedarf “und stellen de facto keine Kürzung der Freiwilligendienste (inklusive Bundesfreiwilligendienst), sondern eine Stabilisierung dar”.