Es kommt auf die Stimmung an, sagt Minister Volker Wissing. Mal ist es Johann Sebastian Bach, mal was ganz anderes, was er gerne höre. Und zwar nicht nur einmal, sondern durchaus rauf und runter.
Klassik im Fitnessstudio, Bach in der Zeit des Bruchs der Ampelkoalition und seines Austritts aus der FDP: Verkehrsminister Volker Wissing hat in jeder Lage offenbar die passende Musik parat. “Musik spielt bei mir eine sehr große Rolle”, sagte der 54-Jährige, der derzeit zusätzlich Bundesjustizminister ist, im Podcast “Meine schwerste Entscheidung” der Funke Mediengruppe. Er verwies auch auf seine klassische kirchenmusikalische Ausbildung.
Beim Joggen in der Natur höre er keine Musik, dafür aber beim Rückentraining im Fitnessstudio: “Da höre ich dann Musik und sehr intensiv. Und dann müssen Sie sich vorstellen, ich höre dann wochenlang immer das gleiche und versuche das und verstehe es immer besser und denke, wow, warum hast du das noch nicht gehört und ach so, ja, jetzt verstehe ich das und so.”
Wenn es ihm schlecht gehe, setze er auf Bach, erklärte Wissing, der im Zug des Bruchs der Ampelkoalition aus der FDP ausgetreten war. Das ordne die Dinge in seinem Kopf. Diese Klarheit sei unglaublich, “und da findet man natürlich auch sehr schöne Texte, die einen auch berühren”. Es handele sich freilich nicht um vorbeirauschende Unterhaltungsmusik, und er selbst höre die Stücke oft 10 bis 20 Mal.
Es sei schon vorgekommen, dass er Menschen auf dem Sterbebett Brahms Requiem geschickt habe, was positiv angekommen sei. “Also, es gibt Situationen, wissen Sie, da sind Menschen verzweifelt, und sie suchen einfach nach etwas Größerem, nach etwas Höherem, und das ist dann eben im Alltag nicht zu finden. Und wenn man dann ihnen den Blick öffnet für sowas oder in dem Fall das Ohr, dann können Sie die Menschen bereichern, und es freut mich dann, wenn das so geteilt wird.”