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Minister Laumann fordert verbindliche Betreuungsstrukturen für Behinderte

DETMOLD – Für die bessere Beteiligung von behinderten Menschen sind nach Worten des nordrhein-westfälischen Sozialministers Karl-Josef Laumann (CDU) verbindliche Betreuungsstrukturen nötig. „Projekte sind gut zum Ausprobieren, doch wir brauchen feste Strukturen, die betroffenen Menschen die Teilhabe am Leben je nach Erfordernis ermöglichen“, sagte Laumann in Detmold bei dem Besuch einer neuen Wohnanlage für Menschen mit Behinderungen.
Der Sozialminister forderte außerdem den Ausbau von Behindertenwerkstätten, die eine der Säulen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung seien. Zurzeit werden laut Laumann in NRW rund 70 000 Menschen mit Handicap in solchen Einrichtungen beschäftigt.
Der Theologische Vorstand der Diakonischen Stiftung Eben-Ezer, Bartolt Haase, erklärte, im Gespräch mit Laumann habe man Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes angesprochen, das Menschen mit Behinderung ein mehr selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll. Die Umsetzung sei ein langfristiger Prozess, der sich über Generationen hinziehen werde.
In der Wohnanlage, die 2017 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gebaut wurde, leben 14 Menschen mit Behinderungen als Mieter in 45 Quadratmeter großen Apartments. In dem sogenannten „intensivbetreuten Wohnen“ werden Pflegedienstleistungen von der Diakonie erbracht, die weitere Betreuung übernimmt die Stiftung Eben-Ezer. Die Anlage sei ein gutes Beispiel für eine dezentrale, an die individuellen Bedürfnisse angepasste Pflege und Betreuung, sagte Laumann. epd