Ein neues Forschungsprojekt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) bei der Abwehr von Cyberattacken helfen kann. Hierfür erhält die MLU rund zwei Millionen Euro aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, teilte die MLU am Montag in Halle mit. Das Projekt sei am Institut für Information angesiedelt, das mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Harz kooperiere.
Außerdem wolle das Team Ansätze entwickeln, um auf KI-basierte Cyberattacken reagieren zu können, hieß es. „In den vergangenen Jahren sind die Bedrohungen im Cyberraum auch durch globale Konflikte größer geworden“, sagte Projektleiter Sandro Wefel. Gleichzeitig hätten Künstliche Intelligenzen enorme Sprünge gemacht. „Wir wollen diese Fortschritte für die IT-Sicherheit von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen nutzbar machen“, führte Wefel aus.
Den Angaben zufolge sollen auf der Netzwerkebene Angriffe der Schadprogramme durch eine KI erkannt und im Idealfall gezielt bekämpft werden. „Wir entwickeln keine Antivirensoftware, sondern eher einen Sensor, der Auffälligkeiten im Datenverkehr erkennt“, erklärte Wefel. In einem zweiten Schritt arbeiten die IT-Forscher der MLU daran, KI-basierte Angriffe gezielt zu erkennen und abzuwehren.
2019 hatten die drei beteiligten Hochschulen den „CyberSecurity Verbund Sachsen-Anhalt“ gegründet. Ziel ist es laut MLU, IT-Sicherheitslösungen für öffentliche Einrichtungen und kleine wie mittlere Unternehmen in Sachsen-Anhalt zu entwickeln.