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Millionen-Haushalt beschlossen, Synoden-Verkleinerung vertagt

Mit zahlreichen Beschlüssen und der Verabschiedung des Haushalts für 2025 ist am Mittwoch die Herbsttagung der Landessynode der bayerischen Landeskirche zu Ende gegangen. Die weitreichendste Entscheidung des evangelischen Kirchenparlaments ist die Verringerung der sechs Kirchenkreise auf künftig maximal vier. Vorerst gestoppt ist die Verkleinerung der Landessynode: Das Gesetzgebungsverfahren wurde angehalten, weil sich abgezeichnet hat, dass es dafür aktuell nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit gibt.

Ab dem 1. März 2025 sind die drei südlichen Kirchenkreise München-Oberbayern, Augsburg-Schwaben und Regensburg Geschichte – sie gehen in einem neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern auf. Die Landessynode stimmte dem Erprobungsgesetz mit 87 Prozent aller abgegebenen Stimmen zu. Für die Gesetzesänderung war eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Das vorerst sechs Jahre gültige Erprobungsgesetz sieht vor, dass zwei Oberkirchenräte oder Oberkirchenrätinnen für den Bereich eines Kirchenkreises berufen werden können.

Ebenfalls beschlossen hat die Landessynode am Mittwochmorgen den Haushalt fürs kommende Jahr. Damit wurde die Planung des landeskirchlichen Finanzchefs Patrick de La Lanne abgesegnet, der mit Einnahmen von 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und somit mit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro rechnet. Für 2025 rechnet die Kirche mit 770 Millionen Euro an Kirchensteuer-Einnahmen. Auch abgesegnet wurde der Jahresabschluss für 2023 mit einem Rekorddefizit von 83 Millionen Euro.

Auch die Vorlage zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zur Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen hat die Synode mit großer Mehrheit angenommen. Damit wird der oder die Beauftragte für Chancengleichheit am gesamten Bewerbungsprozess beteiligt. Die Synode verabschiedete zudem ein Maßnahmenpaket zur Frauenförderung, das unter anderem Trainingsprogramme beinhaltet werden, sowie eine flexible Quote von 40 bis 60 Prozent für Frauen in kirchenleitenden Ämtern.

Eine große Mehrheit fand außerdem die geplante Auflösung der Prodekanate im Dekanatsbezirk München. Die Beratung über eine Forderung des theologisch konservativen Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern (ABC) wurde auf die nächste Frühjahrstagung verschoben: Der ABC will den Gewissensschutz für Pfarrpersonen bei der Segnung homosexueller Menschen erhalten. Die Synodalen wollen aber erst darüber diskutieren, wenn die Arbeitsgruppe Queer wie geplant im Frühjahr ihren Bericht vorgelegt hat. (00/3780/27.11.2024)