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Herkunft von Mikroplastik im Meer wird genauer analysiert

Eine neue Forschungsmethode soll klären, wie viel Mikroplastik im Meer von Beschichtungen und Farbanstrichen der Schiffe oder Offshore-Windparks stammt. Bisher gebe es dazu kaum Daten, teilten das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Montag in Hamburg mit. Gemeinsam hätten sie eine Methode entwickelt, um derartige Partikel zu analysieren. In Kürze sollen erste Proben aus Offshore-Windparks in der Nordsee untersucht werden.

Das Forschungsteam hat chemisch-analytische und mathematisch-statistische Methoden kombiniert. „So können wir verschiedene Typen von Partikeln genauer erfassen und sicher voneinander unterscheiden. Dadurch können wir das potentielle Risiko von Partikeln aus Beschichtungen und Farbanstrichen für die Meere besser einschätzen“, sagte Lars Hildebrandt vom Helmholtz-Zentrum Hereon. Durch den Ausbau der Offshore-Windenergie und die zunehmende Schifffahrt könnten derartige Partikel vermehrt in die Meeresumwelt gelangen.

„Abriebe von Partikeln entstehen nicht nur im Straßenverkehr, sondern zum Beispiel auch in der Schifffahrt“, sagte BSH-Wissenschaftler Marten Fischer. Farbanstriche und Beschichtungen gegen Bewuchs und Korrosion bestünden überwiegend aus Kunststoffen. „Durch Verwitterung und Verschleiß entsteht Mikroplastik – Partikel, die kleiner sind als 5 Millimeter“, sagte Fischer. Wie viele Partikel so ins Meer gelangen, soll die neue Forschungsmethode klären.

Die Wasser- und Sedimentproben in Offshore-Windparks und in der Deutschen Bucht werden ab sofort bis zum 2. Mai gesammelt und dann im Labor auf Partikel aus Farbanstrichen und Beschichtungen analysiert. Neben Partikeln aus Farbanstrichen und Beschichtungen stehen ebenfalls Spurenmetalle und organische Schadstoffe im Fokus der Untersuchungen. Die Studie wurde unter anderem durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Zusammenhang mit dem BMDV-Expertennetzwerk gefördert.