Die Migrationsfachdienste in Sachsen-Anhalt befürchten “dramatische Auswirkungen” durch die Sparpläne für ihren Bereich im Bundeshaushalt 2024. Dadurch drohe jedes dritte Beratungsangebot wegzufallen, heißt es in einer am Freitag in Magdeburg veröffentlichten Erklärung von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und weiteren Trägern.
Von den Kürzungsplänen besonders betroffen sei das Bundesprogramm “Respekt Coaches” als Angebot der Extremismusprävention in Schulen mit Kürzungen in Höhe von 31 Millionen Euro. Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer würde 24 Millionen Euro weniger erhalten, bei den Jugendmigrationsdiensten wären es 10 Millionen Euro.
Dieser Sparkurs stehe “im absurden Widerspruch zum hohen Beratungsbedarf im Osten”, kritisierten Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften. So sei in Sachsen-Anhalt der Anteil der Migranten seit 1990 von 0,6 Prozent auf 8 Prozent der Bevölkerung gestiegen. Zugleich seien aber die Hilfsangebote für die Zuwanderer und die Willkommenskultur nicht entsprechend gewachsen und gefestigt. Überdies würden die Sparmaßnahmen die Maßnahmen zur Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt stark beeinträchtigen.