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Migrationsbericht 2022: Viel mehr Menschen ein- als ausgewandert

Im Jahr 2022 sind 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert und zugleich 1,2 Millionen weggezogen: Die sogenannte Nettozuwanderung erreichte damit ihren höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1950. Das geht aus dem Migrationsbericht 2022 hervor, der am Mittwoch in Nürnberg veröffentlicht wurde. Die Zahl sei viermal so hoch wie im Jahr davor.

Der Grund liegt nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vor allem am Krieg in der Ukraine: 41 Prozent aller Zugewanderten seien 2022 aus diesem Land gekommen. Dadurch sei auch der weibliche Anteil an den Zugezogenen gestiegen, da hauptsächlich Frauen und Kinder eingereist seien. Weitere 15 Prozent seien aus Rumänien, Polen und der Türkei eingewandert.

Auch die Zahl der Menschen, die aus humanitären Gründen nach Deutschland gekommen sind, ist den Angaben zufolge zum zweiten Mal seit 2016 angestiegen: plus 47 Prozent. Insgesamt gingen demnach knapp 218.000 Asylanträge ein. Auch Familiennachzüge aus Drittstaaten sowie Bildungs- und Erwerbsmigration spielten eine Rolle. Jene Menschen, die 2022 aus Deutschland weggezogen seien, seien hauptsächlich nach Rumänien, in die Ukraine, Polen und Bulgarien gegangen.