Mexikos Oberster Gerichtshof hat Abtreibungen auf Bundesebene entkriminalisiert. Das bisherige Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen sei verfassungswidrig, heißt es in dem Beschluss. Alle öffentlichen Gesundheitseinrichtungen im Land müssen den Eingriff künftig kostenfrei anbieten. Ärzte und weiteres medizinisches Personal, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, dürfen nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.
Die Richter wiesen das Parlament an, die bisher geltenden Strafen aus dem Gesetzbuch zu streichen. Gesetze, die den Schwangerschaftsabbruch verbieten, verletzten die Menschenrechte von Frauen, schrieb das Gericht im Internetdienst X, ehemals Twitter.
Abtreibung: Frauenorganisationen kämpfen
Bereits vor zwei Jahren entschied der Gerichtshof aufgrund einer Klage in einem Bundesstaat, dass Frauen wegen einer Abtreibung nicht strafrechtlich verurteilt werden dürfen. Ausgehend von diesem Urteil wurde die Gesetzgebung in mehreren Regionen geändert. Dennoch ist die Abtreibung bislang nur in zwölf von 32 Bundesstaaten weitgehend legal. In Mexiko-Stadt besteht die Möglichkeit zum Abbruch bis zur zwölften Schwangerschaftswoche bereits seit 2007.