“Dieses Buch ist, wie ich finde, auch beim Anfassen sehr schön” – die Altkanzlerin liest in Köln aus ihrer neuen Autobiografie. Und spricht nicht nur über Haptik, sondern auch einen aktuellen Anlass.
Für Altkanzlerin Angela Merkel (70) hat das Verfassen ihrer Autobiografie neue Erfahrungen gebracht. Außer bei ihrer Diplomarbeit habe sie nie mehr als 70 Seiten vollgeschrieben, sagte Merkel am Montagabend in Köln. Als Politikerin sei sie es gewohnt gewesen, mit vielen Menschen Kontakt zu pflegen. “Wenn man wirklich schreibt, muss man sich alleine auf den Hosenboden setzen.” Das habe sie jedoch durchaus als erfüllend empfunden. Schwer sei ihr dagegen die Entscheidung gefallen, welche Passagen oder Episoden weggelassen werden sollten.
Mit dem rund 700 Seiten starken Werk sei sie eigentlich ganz zufrieden, fügte Merkel hinzu. “Dieses Buch ist, wie ich finde, auch beim Anfassen sehr schön.” Ihre Lesung in Köln begann sie “aus aktuellem Anlass” mit dem Kapitel “Plötzlich Neuwahlen”. Kurz vor Merkels Lesung hatte ihr Nachfolger Olaf Scholz (SPD) im Bundestag die Vertrauensfrage verloren. In dem von Merkel gelesenen Auszug ihrer Autobiografie ging es um den Weg zu ihrer ersten Amtszeit als Kanzlerin 2005.