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Menstruationstag – “Männer sollten Verbündete sein”

Die Berliner Non-Profit-Organisation WASH United hat 2014 erstmals den Internationalen Tag der Menstruationshygiene ausgerufen. WASH-Chef Thorsten Kiefer findet, Männer sollten Frauen mehr unterstützen.

Die weibliche Menstruation ist immer noch stigmatisiert – das beobachtet der Initiator des Internationalen Tags des Menstruationshygiene, Thorsten Kiefer. Der Geschäftsführer von WASH United erklärte im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): “Die Tabuisierung der Menstruation steht weltweit der Geschlechtergerechtigkeit im Weg.” Von Männern fordert der WASH-United-Chef mehr Unterstützung.

“Männer sollten einfach keine Arschlöcher sein, keine PMS-Witze machen oder anders negativ mit der Menstruation umgehen”, erklärte er. Sie sollten sich im Gegenteil für Frauen und Mädchen stark machen, wenn diese aufgrund ihrer Periode diskriminiert würden. “Es gilt zu tun, was immer nötig ist, um ein Verbündeter zu sein. Gerne auch mal Periodenprodukte oder Schokolade kaufen für die Frau oder die Tochter.”

Kiefer gründete 2011 mit Co-Geschäftsführer Sören Bruhn WASH (water, sanitation and hygiene) United, nach eigenen Angaben eine Mischung aus Non-Profit-Organisation und Kreativagentur. Zuvor arbeitete Kiefer im Bereich Menschenrechte für das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt. Vor zehn Jahren organisierte WASH United erstmals den Internationalen Tag der Menstruationshygiene, um weltweit den Fokus auf das Thema zu lenken. Für die Aktionskampagnen rund um den Tag arbeiten die Berliner eigenen Angaben zufolge global mit mehr als tausend Partnerorganisationen zusammen.

WASH-Geschäftsführer Kiefer erklärte, sich beim Thema Menstruation als Botschafter für andere Männer zu sehen, “die abgeholt und mit auf die Reise” genommen werden müssten. Männer hätten im allgemeinen “krasse Berührungsängste” beim Thema Menstruation. Allerdings fühlten sich männliche politische Entscheider offenbar von ihm weniger angegriffen fühlten. “Dass wir Männer unterstützend sein müssen, hören sie gar nicht gern von Frauen, dann gehen sie sofort in eine Abwehrhaltung”, sagt Kiefer.