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Menschenrechtspreis für Versöhnungsinitiative im Nahost-Konflikt

Die israelisch-palästinensische Versöhnungsinitiative „Parents Circle – Families Forum (PCFF)“ erhält den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025. Ein Team verbindet trauernde Menschen.

"Frieden für die ganze Menschheit" steht über dem Bild einer riesigen Friedenstaube an einer Hauswand in Frankfurt am Main (Symbolbild)
"Frieden für die ganze Menschheit" steht über dem Bild einer riesigen Friedenstaube an einer Hauswand in Frankfurt am Main (Symbolbild)Imago/ imagebroker

Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 geht an die israelisch-palästinensische Versöhnungsinitiative „Parents Circle – Families Forum (PCFF)“. Mit der Entscheidung wolle die Jury „ein deutliches Signal der Verständigung setzen“, teilte die Stadt Nürnberg mit.

Der Juryvorsitzende und Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte: „Der schreckliche Krieg wirkt auch in unsere Nürnberger Gesellschaft hinein.“ Er drücke sich in Antisemitismus und Islamfeindlichkeit aus. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und soll am 25. September nächsten Jahres überreicht werden.

PCFF bringt israelische und palästinensische Familien zusammen

Die PCFF bringt seit 1995 israelische und palästinensische Familien zusammen, die durch den anhaltenden Nahost-Konflikt ein Familienmitglied verloren haben. Ein Team aus dem israelischen Ramat Efal und dem palästinensischen Beit Jala nahe Bethlehem verbindet trauernde Menschen.

Gerade auch nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 setzt die PCFF mit ihren gut 750 Mitgliedern ihre Arbeit fort und fördert weiter die Bereitschaft zum Dialog. Ziel ist es nach eigenen Angaben, trotz Trauer Brücken zu bauen und durch Empathie Feindseligkeit zu überwinden. Mit ihrer Bildungsarbeit für Schulklassen hat die Initiative in den vergangenen 20 Jahren 250.000 Menschen erreicht.

Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis wird seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. Er wird an Einzelpersonen oder Gruppen vergeben, die sich vorbildlich und unter hohem persönlichem Risiko für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. 2023 hatte der kenianische Blogger und Aktivist Malcolm Bidali die Auszeichnung erhalten.