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Menschenrechtspreis für Exilmedien in Myanmar und Afghanistan

In Myanmar und Afghanistan werden Menschenrechte gerade mit Füßen getreten. Umso wichtiger sind mutige Medien, die Missstände aufdecken. Dafür gab es jetzt Preise von Human Rights Watch.

Das Nachrichtenportal Frontier Myanmar und das afghanische Portal Zan Times sind mit dem Medienpreis 2024 der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) ausgezeichnet worden. Sie erhielten den Preis in der neuen Kategorie “Newsroom im Exil”, wie es auf der HRW-Webseite (Freitag) hieß. Frontier Myanmar wurde geehrt, weil es die Unterdrückung der Volksgruppe der römisch-katholischen Bayingyi durch das Militär Myanmars aufgedeckt habe. Die in der Region Sagaing lebenden Bayingyi sind Nachfahren portugiesischer Einwanderer aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Die afghanische Zan Times wurde für ihre Berichterstattung über die “schreckliche Realität afghanischer Frauen und Mädchen” ausgezeichnet, hieß es weiter. Zan Times ist nach eigenen Angaben ein von Frauen geleitetes Portal, das Menschenrechtsverletzungen im von den islamistischen Taliban beherrschten Afghanistan insbesondere gegen Frauen sowie Angehörige sexueller Minderheiten aufdeckt.

In Myanmar wurden seit dem Putsch im Februar 2021 zahlreiche unabhängige Medien verboten und Journalisten inhaftiert. Im Weltindex der Pressefreiheit 2024 rangiert das Bürgerkriegsland auf Platz 171 der 180 bewerteten Länder. Zum Welttag der Pressefreiheit an diesem Freitag (3. Mai) bekannte sich Myanmars demokratische Schattenregierung “National Unity Government” zur Freiheit der Medien. Gemäß ihrer “Föderalen Demokratischen Verfassung” seien “die Pressefreiheit, das Recht auf Information und das Recht zur Veröffentlichung von Informationen geschützt”, hieß es in einer auf X veröffentlichten Erklärung der Untergrundregierung.