Die einen verbrauchen es im Überfluss, Millionen anderen fehlt es am Minimum: Wasser zählt zu den Grundelementen für Leben und Gesundheit. Vor allem eine Gruppe leidet, wenn der sichere Zugang dazu fehlt.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg (Grüne), hat die Versorgung mit sauberem Trinkwasser als Grundvoraussetzung für ein würdiges Leben hervorgehoben. Der Zugang zu Wasser sei ein Menschenrecht. “Dennoch haben weltweit etwa 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser”, betonte Amtsberg aus Anlass des Weltwassertages an diesem Freitag. “Wasserknappheit erhöht das Risiko von Krankheiten und Todesfällen und hat verheerende Folgen für die Gesundheit der betroffenen Gemeinschaften.”
Vor allem Kinder litten darunter. So seien durch Wassermangel verursachte Krankheiten einer der Hauptgründe für Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren. “Auch Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark von den Risiken unsicherer Trinkwasser-, Sanitär- und Hygienedienste betroffen – sowohl im Hinblick auf ihre persönliche Sicherheit, als auch im Rahmen der Menstruationshygiene oder im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Geburten”, so Amtsberg.
Gerade in humanitären Krisen seien Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene überlebensnotwendig, häufig aber nicht ausreichend vorhanden. “So müssen in Gaza nach Schätzungen der Vereinten Nationen fast 700.000 Frauen und Mädchen ihre Menstruation mit wenig Privatsphäre und einem Mangel an Menstruationsprodukten, Toiletten und sauberem Wasser bewältigen.”
Als weiteres Beispiel nannte die Menschenrechtsbeauftragte den Sudan. Dort sei die Versorgung mit Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene schon vor der derzeitigen Krise unzureichend gewesen. Inzwischen sei die Bevölkerung wegen Versorgungsengpässen, Inflation und sinkenden Einkommen zunehmend gezwungen, auf unsichere Wasser- und Sanitärversorgung zurückzugreifen.