wetter – Der Einladung zur Einweihungsfeier des „Wohnheims Schöntal“ in Wetter folgten viele: Fast 50 Nachbarn, Baufachleute, Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Hauses für Menschen mit Behinderung, Mitarbeitende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, des Kreises, der Stadt, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und andere mehr.
Nach Sektempfang und Begrüßung durch die leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Angelika Weigt-Blätgen, erläuterte Architekt Dieter Schaarschmidt Konzept und Verlauf des Bauprojektes. Er betonte dabei die gute Zusammenarbeit mit der westfälischen Frauenhilfe als Bauherrin. Etwa fünf Jahre habe man von der ersten Planung bis zur Fertigstellung gebraucht. „Es sollte von Anfang an kein Sonderbau sein, sondern Normalität ausstrahlen, sich in die Umgebung einfügen und Menschen mit besonderen Bedarfen sowohl Sicherheit und Betreuung als auch ein Zuhause bieten“, fasste der Solinger Architekt die Überlegungen zusammen.
Als eine der derzeit 25 Menschen, die im Wohnheim Schöntal leben, brachte Claudia Kockskämper, Vorsitzende des Beirats der Bewohnerinnen und Bewohner des Frauenheims Wengern sowie der Klientinnen des ambulanten Dienstes NAOMI, auf den Punkt, was ihr im neuen Zuhause wichtig ist: „Ich habe ein eigenes Zimmer, ein eigenes Bad ohne Stufe, einen Aufzug, auf der Etage wohnen nur noch acht andere Personen, um die Ecke ist Aldi, der Bäcker, die Apotheke, der Bürgerbus hält vor der Tür und fährt ins Frauenheim oder zum Einkaufszentrum am Bahnhof. – Das ist barrierefreies Wohnen. Das ist Inklusion.“
Frank Hasenberg, Bürgermeister der Stadt Wetter, gratulierte allen Beteiligten zum neuen Wohnangebot, der dem Bedarf an selbstständigem und eigenständigem Wohnen im städtischen Bereich nachkomme. Das Wohnheim Schöntal sei „ein markanter Baustein auf den Weg zur menschengerechten Stadt Wetter/Ruhr“, wie es im kommunalen Aktionsplan heißt. Das Frauenheim Wengern sei seit Langem „wichtiger Partner und Motor“, um den Aktionsplan zu realisieren.
„Ich wünsche Ihnen, dass es ein lebendiges Haus inmitten einer freundlichen Nachbarschaft wird, in dem gelacht, geweint und fröhlich gelebt wird. Ein Haus, in dem Sie miteinander Heimat und Gemeinschaft und Geborgenheit erleben.“ So brachte Erika Denker, stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, ihre Hoffnung für das Wohnheim Schöntal zum Ausdruck.
Das Haus in Wetter ist ein sogenannter Ersatzneubau. Das heißt, Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner werden hier nicht zusätzlich beschäftigt beziehungsweise neu aufgenommen, sondern Mitarbeitende, die bereits im Frauenheim arbeiten, und Bewohnerinnen und Bewohner, die bereits vom Frauenheim betreut werden, ziehen nach Alt-Wetter um.
Das Wohnheim – mit 24 Plätzen und zwei Plätzen zur Krisenintervention – war notwendig einerseits, um auf dem Kerngelände „Am Böllberg“ in Wengern Doppelzimmer abzubauen und inklusive Wohnangebote zu schaffen, andererseits – und nicht zuletzt –, um Menschen, die psychisch erkrankt sind und mit zunehmendem Alter zusätzliche körperliche Einschränkungen erfahren, weiterhin – auch pflegerisch – begleiten zu können.
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Mein Zimmer. Mein Bad. Mein Zuhause
Das „Wohnheim Schöntal“ der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen verfügt über 24 Plätze für Menschen mit Behinderung und zwei Plätze zur Krisenintervention
