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Mein neues Leben

Weitermachen nach der Katastrophe

SR/Norman Striegel

Claudia Rothmann-Kehler überlebte einen Flugzeug-Crash in Thailand. 90 Menschen starben. Viele wurden verletzt, körperlich und seelisch. Auch Claudia Rothmann-Kehler litt jahrelang. Aber sie wollte kein Opfer bleiben. Zehn Jahre später ist die 35-Jährige wieder glücklich. Sie sagt: „Die Katastrophe gehört zu meinem Leben.“
Auch Thomas Staudinger wird das Unglück nie vergessen. Er saß in der Bahn, als vergangenes Jahr in bayerischen Bad Aibling zwei Züge ineinander rasten. Er hatte Glück, kam mit einem Nasenbruch und Prellungen davon. Zwölf Menschen starben. Die Bilder, Geräusche und Gerüche wird der 24-Jährige wohl nie vergessen. Er hat eine Trauma-Therapie gemacht und fährt sogar wieder regelmäßig Bahn.
Dass die Gedanken aber ein Leben lang um die Katastrophe kreisen, bestätigt der 87-jährige Lothar Backes. Er war im saarländischen Luisenthal als Bergmann untertage, als 1962 eine Explosion 299 Menschen in den Tod riss. Er kam um Haaresbreite davon. Immer, wenn er von Unfällen, Naturkatastrophen oder Terroranschlägen hört, ist er wieder das Opfer von damals.
Menschen, die verunglücken und überleben, haben einen besonderen Blick auf die Welt. Wie sie ihr Leben immer wieder neu definieren, zeigt „Gott und die Welt“.

So, 6.8., 17.30, ARD